Ullis Fotoreich

Folgende Fehler solltest du von Anfang an vermeiden

 

Abbot, Berenice "Lebendige Fotografie lässt Neues entstehen, sie zerstört niemals. Sie verkündet die Würde des Menschen. Lebendige Fotografie ist bereits positiv in ihren Anfängen, sie singt ein Loblied auf das Leben."

 

Immer im Stehen fotografieren / Schlechte Position

Ein guter Fotograf wechselt auch mal die Perspektive, z.B. klettert er auf einen Baum, geht in die Hocke oder legt sich ins Gras. Man darf keine Angst davor haben, sich dreckig zu machen. Streng' dich an, um an gute Bilder ran zu kommen, aber störe dabei nicht die Tierwelt.

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(Hier seht ihr mich und eine befreundete Hobbyfotografin PawprintPhotographics bei einem von ihr organisierten Hunde-Photoshooting. Vier Fotografen waren anwesend und 12 Hunde. Das war spaßig!)

 

Keine Rücksicht auf Natur und Privatsphäre

 

Bitte beachte, dass du die Privatsphäre anderer Menschen achtest. Du darfst nicht einfach über den Gartenzaun klettern und dort die Blumen fotografieren oder Menschen fotografieren, die es einfach nicht möchten.

Aber Tiere im Wald müssen ebenso geschont werden, vor allem im Frühjahr bis spät in den Sommer, denn da ist die Brut- und Setzzeit, in der die Tiere ihre Babys zur Welt bringen und aufziehen. Verlasse also keine Waldwege, du könntest Rehe und Wildschweine oder andere Waldbewohner erschrecken, stören oder gar dadurch töten, besonders dann, wenn du sogar noch deinen Hund dabei hast. Wer sich in der Natur aufhält, um diese zu fotografieren liebt die Natur und zerstört sie nicht!
Auch Heuballen auf dem Acker oder Silagebälle dürfen wir nicht einfach zu einem "Fotoatelier" umfunktionieren, denn die Landwirte, denen die Acker und Heubälle gehören sind darüber nicht erfreut.

 

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Drauf los knipsen
Das ist am Anfang schön und auch eine sehr wichtige Lektion und kann durchaus Sinn machen, wenn man gerade dabei ist, fotografieren zu lernen. Aber ein richtiger Hobbyfotograf, der drückt nicht nur auf den Knopf, sondern er stellt seine Kamera so ein, dass er das best mögliche Bild erhält. Anfangs drauf losknipsen ist toll, aber irgendwann sollte man sich mehr trauen und seine Kamera kennenlernen. Sonst wäre eine teure Kamera einfach auch rausgeschmissenes Geld.

Gestellte/drapierte Bilder
"Stell dich mal da hin und sag' cheese oder Käsekuchen". Das sind echt die doofsten Bilder. Das ist übrigens auch der Grund, warum ich keine Klassenfotos mag, aber *psssst*! Nicht weitersagen! *zwinker*

Genauso wenig gefallen mir die meisten Studio-Fotos, auf denen Menschen vor einer Leinwand stehen und völlig beknackte Sachen machen. Oder wenn Leute ihre Haustiere vor einen farbigen Hintergrund setzen und dann so lange warten, bis die Tiere mal kurz still sitzen und ihre Tier "drapieren".

Zu viel Blitz

Dadurch werden die Bilder oft überbelichtet, bzw. Gegenstände auf den Bildern reflektieren das Blitzlicht, Augen werden rot. Ich fotografiere so gut wie nie mit Blitz. Man kann tolle Bilder mit Blitz machen, aber damit habe ich mich noch nicht auseinandergesetzt.

 

Grelle Mittagssonne

Landschaften und vor allem Wasser solltest du nicht in praller Mittagssonne fotografieren. Die Sonne ist so hell, dass damit jeder Kontrast und kräftige Farben platt gemacht werden, so dass das Bild hell und völlig überstrahlt wirkt. Am besten am frühen Morgen oder Spätnachmittag fotografieren. Sonst hilft auch keine Sonnenblende mehr.

 

Fotografieren, wo es erlaubt ist

Um dir keinen Ärger einzuhandeln, solltest du nur dort fotografieren, wo es auch wirklich erlaubt ist. Du kannst nicht einfach z.B. in den Supermarkt rennen, und dort fotografieren, nicht jeder Zoo erlaubt es, dass du Bilder von ihren Tieren machst, ebenso kannst du nicht z.B. spielende Kinder durch den Zaun des Kindergartens hindurch fotografieren. Auch Grundstücke, die auf den ersten Blick frei zugängig scheinen, könnten Privatgelände sein. Also Augen auf beim Knipsen.

Blitz in die Augen

Wenn der Blitz direkt in die Augen, bzw. auf die Pupille trifft, wird das Licht reflektiert. Besonders gut ist das bei Tieraugen zu erkennen. So bekommt plötzlich eine Katze grüne "Scheinwerferaugen" und ein Hund blaue Leuchtaugen, Menschen rote Augen usw. Du kannst den Blitz auch an die Decke richten (wenn dieser verstellbar ist), das Bild bekommt dann immer noch genug Licht ab. Bild (c) Anna Jedamczyk

 

fototipp Trifft der Blitz in die Augen (egal ob beim Menschen oder beim Tier) ist dies sehr unangenehm und kann sogar schmerzhaft sein und dazu führen, dass das Sehvermögen für eine gewisse Zeit gestört bleibt. Also blitze niemals direkt in Augen.

Fremde Menschen fotografieren smilie-be-118

Du musst vorher unbedingt um Erlaubnis bitten, wenn du jemanden fotografieren möchtest. Denn sonst könntest du angezeigt werden. Hast du bereits einen Menschen in einer besonderen Lage fotografiert und einen Schnappschuss gemacht, dann gehe zu der Person hin, zeig' ihr das Bild auf deiner Kamera. Ist die Person nicht damit einverstanden, dann musst du das Bild löschen. Ein großer Spaß für viele Fotografen ist die sogenannte "Streetfotografie", das ist aber nicht ganz unproblematisch! Obdachlose scheinen für Streetfotografen oft gute Motive zu sein, weil sie Bilder von Menschen in eher unüblichen Lagen zeigen, z.B. der Obdachlose, der mit seinem Hund zusammengekuschelt unter einer Brücke sitzt. Aber Obdachlosen ist das oft nicht recht, dass sie dermaßen abgelichtet werden, es ist ihnen unangenehm und peinlich, wenn ihr Leid anderen dermaßen vorgeführt wird. Auch Obdachlose haben ein Recht darauf, nicht fotografiert zu werden. Schlimm, dass man das überhaupt erwähnen muss!


Bei Gegenlicht ohne Blitz

Wenn du gegen das Licht fotografierst, dann benutzte eine Sonnenblende und/oder einen Blitz.

 

Gehfaulheit und Bequemlichkeit
Du siehst ein Pferd auf der Koppel, es hat in junges Fohlen, das ausgelassen spielt. Du willst die Tiere nicht stören oder bist einfach zu bequem noch ein paar Schritte zu laufen. Du benutzt also den Zoom. Beim Zoomen geht aber Bildqualität verloren. Ein guter Fotograf pirscht ich an sein Motiv ran und nimmt unter Umständen in Kauf, dass er durch Pfützen und Matsch laufen muss, oder sich sogar mal hinlegen muss.


Menschen von unten fotografieren

Diese Bilder werden meistens peinlich für den Fotografierten. Doppelkinn, Barthaare, Pickel, Nasenhaare und -popel. Ne, das sieht nicht schön aus ;) Lass es lieber bleiben. 


Wasser und glänzende Haut reflektieren das Licht

Wasser bricht das Licht und reflektiert es. Wasser oder nasse Menschen zu fotografieren ist daher gar nicht so einfach.


Kamera klebt im Gesicht fest

Wer sagt denn, dass die Kamera in deinem Gesicht angewachsen sein muss? Trau dich, mal ein Stativ zu benutzen oder den Selbstauslöser! Hebe mal die Kamera weit weg von dir, wenn du nicht die richtige Perspektive erwischst. Du kannst die Bilder ja jeder Zeit wieder löschen. Du hast nichts zu verlieren.


Ungeduld

Ein guter Fotograf muss sich in Geduld üben. Wenn er sich vornimmt, Blaumeisen zu fotografieren, muss er unter Umständen auch mal regungslos auf den richtigen Moment warten.

 

Hauptmotiv ist immer in der Mitte

Warum muss das Hauptmotiv eigentlich immer in der Mitte sein? Das ist doch langweilig. Fotografiere ruhig auch mal so, dass das Hauptmotiv am Bildrand erscheint.

 

Ungepflegte Kamera

Achte darauf, dass eine Linse und/oder der Linsenvorsatz immer sauber sind! Fingerfettflecken und Regentropfen sind sonst auf den Bildern sichtbar.

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"Auf jeden Fall aber kümmern sich die Menschen zuviel um die photographische Technik
und zu wenig um das Sehen." - Henri Cartier-Bresson (1908-2004)