Ullis Fotoreich

Was macht die Blende?

 

Die Blende eines Objektivs wird mit f angezeigt. Je kleiner die Blende, desto besser/lichtstärker ist das Objektiv. Eine Blende f/1,8 ist also besser als eine Blende f/5,6.

 

Die Blende kannst du mit deiner Pupille vergleichen. Wenn es sehr hell ist, dann geht deine Pupille zu und wird kleiner, weil es deinem Auge zu hell ist. Wenn es aber dunkel ist, siehst du fast nichts und dann weitet sich deine Pupille, damit das wenig vorhandene Licht besser in dein Auge fallen kann. Also: geschlossene Pupille/Blende = weniger Licht, offene Pupille/Blende = mehr Licht.

 

Folgendendermaßen kannst du die Blende beeinflussen:

 

  • M Modus: manueller Modus, du wählst ganz bewusst eine Blendengröße aus (kleine Zahl = offene Blende, große Zahl = Blende schließt sich, das ist ziemlich verwirrend)
  • Automatik: Du stellst die Kameraautomatik ein und überlässt die Entscheidung über die Belichtung komplett deiner Kamera. Aber wir wollen ja gar nicht mehr mit der Automatik fotografieren, darüber sind wir längst hinaus.
  • A Modus: Mit dieser Halbautomatik bestimmst du die Größe der Blende, die Kamera bestimmt die Belichtungszeit

 

 

Schau mal, hier kannst du das Zusammenspiel von Iso, Blende und Verschlusszeit üben:

http://www.kamerasimulator.se/eng/

http://camerasim.com/apps/camera-simulator/

 

 

Warum musst du die Blende überhaupt verstellen?
Ganz einfach, damit steuerst du, wie gesagt, den Lichteinfall und die Belichtung. Aber gleichzeit bestimmst du auch die Schärfe deines Motivs! Wenn deine Blende geöffnet ist (kleine Blendenzahl, z.B. f/2,8) dann hast du nur einen kleinen Schärfebereich und der Hintergrund des Bildes ist total verschwommen. Wenn du deine Blende schließt (kleine Blendenzahl, z.B. f/11), dann hast du einen größeren Schärfebereich und auch der Hintergrund wird scharf abgebildet.

surprised Was glaubst du? Welches der Bilder habe ich mit offener Blende und welches mit geschlossener Blende fotografiert?

 

DSC_0073 DSC_0577
(Klicke auf die Bilder, um bei Flickr die Vergrößerung zu sehen).

 

ja2 Vermutlich hast du's gleich richtig erkannt. Ist ja auch nicht so schwer. Auf dem ersten Bild ist alles verschwommen, außer den Feuerwanzen, die ich ganz bewusst hervorheben wollte. Beim Wolf habe ich eine geschlossenere Blende gewählt, der Hintergrund und der Baumstamm sind gut zu erkennen.

 

 

Über- und Unterbelichtung erkennen

Das Histogramm zeigt dir an, wann ein Motiv über- oder unterbelichtet ist. Links siehst du, dass das Motiv unterbelichtet ist, rechts siehst du, dass es total überbelichtet ist. Für eine richtige Belichtung, sollte der Regler auf O stehen.

Die Belichtung steuerst du über die Iso, die Verschlusszeit und die Blende.

 

belichtung1 belichtung2

 

 

Lichtstarke Objektive

Wenn du dir also ein Objektiv kaufst, dann achte auch auf die Bezeichnung "f", denn diese zeigt dir an, wie lichtstark das Objektiv ist. Wie gesagt, je kleiner die Zahl, desto größer die Blende. Tja, nur je lichtstärker ein Objektiv ist, desto teurer ist es auch.

 

Mein Tamron Teleobjektiv hat eine Blende f/2,8, das ist schon ziemlich gut. Die Brennweite (Bereich, in dem die Kamera scharfstellen kann) von 70-200 mm ist vor allem bei der Hundefotografie ganz brauchbar.

 

Mein Nikkor Objektiv mit Festbrennweite von 50 mm hingegen, ist noch lichtstärker mit f/1,8. Es eignet sich besonders für die Portraitfotografie.

 

Das Einmaleins der Fotografie

 

Wie jetzt schon erfahren hast: Das Einmaleins der Fotografie ist das Zusammenspiel von ISO, Blende und Verschlusszeit.

 

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Bevor du also fotografierst, musst du diese drei Dinge richtig einstellen.

 

Du musst auch viel ausprobieren und dich einfach trauen, die Kameraeinstellungen zu verändern. Das Schlimmste, das dir passieren kann ist, dass dein Bild nichts wird.

 

Du kannst im Nachhinein auch nachschauen, wie du das Bild fotografiert hast. Und zwar öffnest du dein Bild mit einem Bildbearbeitungsprogramm oder der Bildervorschau (Windows Fotoanzeige), klickst es mit Rechtsklick an und dann werden dir sogenannte "Exif"-Daten angezeigt. Ich hab mal hier ein Beispiel für dich:

 

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Wichtig ist hier für uns die Info:
Blendenzahl: f/2,8
Belichtungszeit: 1/1250
ISO: 400
Brennweite: 200 mm
Lichtmodus: Ohne Blitz

 

Was fange ich mit diesen Infos an?

  • Ich habe eine große Blende gewählt (je kleiner die Zahl, also 2,8 desto größer die Blendenöffnung) Dadurch wird das Hauptmotiv schön scharf währen der Hintergrund unscharf wird.
  • Ich habe eine sehr kurze Belichtungszeit gewählt, da die Vögel, wenn sie fliegen richtig Speed drauf haben!
  • Die Iso 400 habe ich gewählt, weil ich an diesem Tag auf der Schattenseite der Burg war und somit nicht die optimalsten Lichtverhältnisse hatte
  • AF-C (Autofokus Continous)
  • Draußen benötige ich natürlich keinen Blitz, Tiere fotografiere ich eh immer ohne Blitz, aus Rücksicht!

 

Weitere Bilder von der Greifvogelwarte auf der Burg Guttenberg findest du in meinem Flickr-Album