Ullis Fotoreich

Dinge in Bewegung - Am Beispiel Hund

 

Schade, dass diese Bild misslungen ist. Der Hund ist nicht ganz drauf und das Bild ist unscharf. Hätte ein echt cooles Bild werden können! Wie mache ich das besser?

 

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Regel Nummer 1: Leckerlis
Möchtest du deinen Hund fotografieren, der schnell rennt?
Um gute Hundebilder machen zu können brauchst du noch etwas: Bestechungsmittel!
Welcher Hund stürmt nicht gerne auf einen zu, der sein Lieblingsleckerli in der Hand hält?
Bei Hunden mit langem Fell entsteht mehr Dynamik auf den Bildern, den die Haare flattern und wehen in alle Richtungen.

Oder Hunde beim Spielen fotografieren! Wenn ein Hund auf seinen Hundekumpel trifft, entsteht oft ganz automatisch Bewegung. Diese kann aber auch ganz schön schnell sein, so dass du mit dem Fotografieren kaum hinterherkommst.


Ein paar Regeln, um gute Hundebilder zu erhalten

 

lina1 lina2

Hier spielt mein Hund mit einer neuen Bekanntschaft - Lina. Ist sie nicht süß?


Richtige Location


Fotografiere, dort wo ...

  • du es darfst und andere Menschen oder Tiere nicht störst

  • du nicht mit anderen Tieren, Spaziergängern o.ä. rechnen musst

  • das Licht am besten ist (im Wald wechseln die Lichtverhältnisse oft oder es ist generell zu dunkel)

  • der Hintergrund zum Fell deines Hundes passt

  • der Hund sich wohlfühlt

Der Hund

 

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  • sollte, wenn möglich, ohne Halsband und Geschirr fotografiert werden. Du siehst, das linke Bild ist toll, aber ohne Geschirr wäre es noch schöner geworden.

  • sollte Grundkommandos beherrschen

  • muss das Fotoshooting als etwas Positives empfinden, das total Spaß macht, also belohne ihn

  • kann auch mal hinter einer Mauer, einem Baum oder Gebüsch hervorschauen

  • kann schwimmen gehen, aber die Lichtreflexionen im Wasser erschweren das Fotografieren

  • wird mit einer Verschlusszeit von 1/1000 oder kürzer fotografiert

  • sollte gepflegt und sauber aussehen, dreckig machen kann er sich beim Shooting immer noch

  • darf keinen Gefahren ausgesetzt werden

 

Kamera einstellen

 

  • Fotografiere bei gutem Wetter, du brauchst viel Licht! Aber die Mittagssonne ist zu grell, es sei denn, der Himmel ist leicht bewölkt.

  • Stelle deine Kamera vorher schon ein, nicht nachdem der Hund schon losgerannt ist!

  • Stelle deine Kameraeinstellung auf "S" (Eselsbrücke s=schnell), das ist die Blendenautomatik, du stellst die Belichtungszeit selbst ein, achtest aber drauf, dass die Belichtungszeit/Verschlusszeit: 1/1000s oder 1/1250s oder kürzer ist, nie drunter. Bei der Blendenautomatik bestimmst DU, wie lange belichtet werden soll, wieviel belichtet werden soll, bestimmt die Kamera.

  • Stelle die AF-C (= Autofokus) bei deinem Objektiv ein (Bei Nikon i-Menü -> Fokusmodus. Ein lichtstarkes Objektiv ist wichtig. (Erklärung: Bei sich nicht bewegenden Motiven (Portrait, Landschaft) AF-S(ingle), bei sich schnell bewegenden Motiven (Hunde, Sportler, Autos, fliegende Vögel) AF-C(ontinous), bei Makroaufnahmen ist der manuelle Fokus sinnvoller.)

  • Stelle die größte Blende ein, mein Tele-Objektiv schafft eine Blendenöffnung von 2,8

  • Die ISO kann ruhig auf 400 eingestellt sein

  • Fokusiere immer auf die Augen!


Perspektive und sonstige Tipps

  • Leg' dich auf den Boden und stütze dich nur mit deinen Ellbogen ab! Deine Ellbogen funktionieren hier wie ein Stativ. So bist du in Augenhöhe mit dem Hund.

  • Halte drauf und mache Serienbilder! Fokusiere auf die Augen.

  • Belohne deinen Hund dafür, dass er zu dir gekommen ist. Nur kleine Leckerlis geben, sonst ist der Hund schnell satt und ein Hund soll nicht mit vollem Magen (Gefahr der Magendrehung) toben.

  • Mache Portraits lieber am Anfang, wenn du du den Hund erst durch die Gegend "gehetzt" und ihn ausgepowert hast, hängen ihm später eventuell die Zunge und der Sabber raus.

  • Ein kleines Buch, das mir bei der Hundefotografie sehr geholfen hat:
    Regine Heuser - Hunde fotografieren

 


 

 

Fotografieren in Zoos, Tierparks oder Greifvogelwarten

  • In Zoos und Tierparks findet man interessante Modells. Pass' jedoch auf, nicht in jedem Zoo ist das Fotografieren erlaubt. Erkundige dich vorher auf der Homepage, ob du fotografieren darst und ob du die Bilder im Internet veröffentlichen darfst.

  • Sich schnell bewegende Tiere findet man z.B. in der Greifvogelwarte auf der Burg Guttenberg. Die Vögel im Flug zu erwischen ist gar nicht so einfach, vor allem dann nicht, wenn viele Besucher die Flugschau besichtigen.

  • Hier sind einige tolle Bilder, die ich gemacht habe: Greifvogelwarte Guttenberg

 

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Schwierigkeiten beim Fotografieren der Greifvögel

  • Die Vögel sind extrem schnell, das schafft der Autofokus kaum noch

  • Die Vögel können extrem schnell die Richtung wechseln, was zu sich verändernden Lichtverhältnissen führt

  • Der Hintergrund ist oft "unpassend", da fliegt dann ein brauner Adler noch vor einem dunkelgrünen Wald, wenige Sekunden später ist die Stadt als Kulisse zu sehen und wenige Sekunden später fliegt der Adler im grellen, hellen Himmel

  • Besucher, andere Fotografen, Tierpfleger und Falkner stören im Bild

 

 

 

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fototipp Bei Objekten, die sich bewegen, musst du immer eine kurze Belichtungszeit einstellen.