Ullis Fotoreich

Im Zoo oder im Tierpark fotografieren

Ob man einen Zoo besuchen und damit unterstützen sollte oder nicht, sei jedem selbst überlassen, das möchte ich hier nicht ausdiskutieren. Ich selbst besuche lieber einen schönen Tierpark als einen städtischen Zoo. Aus Fotografensicht ist es einfach so, dass es in einem Tierpark weniger störende Gitter hat und man die Tiere oft in natürlicherer Umgebung fotografieren kann.

Achtung, nicht in jedem Zoo darfst du fotografieren! Erkundige dich vorher!
http://www.zoo-infos.de/set.html?karte_foto.php
http://www.zooliste.de/

 

Hier sind ein paar Tipps

 

Tipp 1: Das richtige Objektiv

In einem Zoo kommst du nicht nah an die Tiere ran, deshalb benötigst du ein Teleobjektiv. Z.B. eins mit 70-200 mm Brennweite, das kann man noch ganz gut tragen, auch ohne Stativ oder gar eins mit 150-600 mm Brennweite wird schon schwieriger.
In Tierparks und Streichelzoos dagegen kommen die Tiere oft sehr nah an einen ran. Da benutze ich gerne ein Objektiv mit Festbrennweite 35 oder 50 mm.

 

Tipp 2: Fütterungszeiten beachten

Oft entziehen sich Tiere den nervig gaffenden und lauten Besuchern. Tiere wollen schließlich auch ihre Ruhe haben. Aber zu den Fütterungszeiten kommen sie raus und liefern meistens auch eine schöne Show ab! Also schau mal auf den Prospekten und/oder Infotafeln, wann die Fütterungszeiten sind.

 

Tipp 2: Immer auf Augenhöhe

Die schönsten Tierbilder erhältst du, wenn du dich auf Augenhöhe mit dem Tier begibst.

 

Tipp 3: Sommerhitze vermeiden
Im Sommer verkriechen sich viele Tiere in den Schatten und meistens sind auch viele Besucher unterwegs. Die Erfolgschancen, schöne Tierbilder zu machen sind da eher gering.

 

Tipp 4: Achtung Bewegung

Tiere bewegen sich und daher solltest du eine kurze Belichtungszeit auswählen. Unterschreite nicht 1/250s, sei deutlich drüber, wenn du mit einem Teleobjektiv fotografierst. (Blendenautomatik S/Tv) Wenn du eine sehr kurze Verschlusszeit wählst, dann musst du die ISO erhöhen.

 

Tipp 5: Tierische Zoobesucher

Im Zoo gibt es tatsächlich auch Tiere, die nicht eingesperrt und unfreiwillig hinter Gitter und Panzerglas leben müssen. Die kommen ganz freiwillig in den Zoo! Insekten, Vögel, Nager, kleine Reptilien... sollte ein Zoobesuch mal nicht so gut ausfallen, weil sich die Tiere lieber verstecken, dann schau doch mal, ob du neben den Käfigen nicht doch noch interessante Tiere zu Gesicht bekommst.

 

Tipp 6: Niemals mit Blitz!

Bitte fotografiere den Tieren zuliebe wirklich NIEMALS mit Blitz. Mag sein, dass du mit Blitz hier und da vielleicht bessere fotografische Ergebnisse erzielt hättest, aber stell dir mal vor, wie es für die Tiere ist, die andauernd von Besuchern nicht nur begafft und vielleicht so gar begrabscht werden, sondern auch noch andauernd Blitze ertragen müssen! Überlege dir vorher, wie du Blende und Verschlusszeit einstellst, erhöhe die ISO, dann brauchst du keinen Blitz. Oder verzichte dem Tier zuliebe einfach auf ein Foto wink Animiere die Tiere nicht, etwas zu tun! Du bist nicht der einzige Besucher, der den Tieren andauernd etwas zuruft! Fotografiere die Natürlichkeit des Tieres, auch wenn das heißt, dass das Tier nur faul irgendwo rumliegt.

 

Tipp 7: Geduld

Am besten du gehst mit jemanden in den Zoo, der auch gerne fotografiert, sonst ist es so, dass sich deine Begleitung schnell langweilt, wenn sie immer warten muss, bis du fertig bist.

 

Tipp 8: Immer diese Gitter!

Wenn du deine Blende schließt (also hohe Blendenzahl, z.B. f/16), dann fotografierst du den Maschendrahtzaun mit. Wenn du die Blende öffnest (also kleine Blendenzahl, z.B. f/4), verschwindet der Maschendrahtzaun. Möglichst lange Brennweite. (A/AV Zeitautomatik)

 

Tipp 9: Dreckige Glasscheiben

Auf keinen Fall darf ein Blitz eingesetzt werden. Zum einen, weil wir die Tiere mit unserer Fotografiererei nicht belästigen wollen, zum anderen, weil der Blitz an der Scheibe nur reflektieren würde. Am besten, man geht so nah wie möglich an die Scheibe ran, erhöht die ISO (Lichtempfindlichkeit) und öffnet die Blende (kleine Blendenzahl z.B. f/4), die Zeitautomatik ist hier hilfreich (A/Av)

 

Tipp 10: Gegenlicht vermeiden
Die Sonne im Rücken! Du kannst auch gegen die Sonnefotografieren, aber da ist schon komplizierter. Du brauchst eine geöffnete Blende (kleine Blendenzahl, z.B. f/4) und eine hohe ISO und dann solltest du eine Spotlichtmessung durchführen... Ich bin darin nicht gut, daher lasse ich das.